Doppelseitige Ikonen sind normalerweise für religiöse Prozessionen (Litaneien) bestimmt. Die Größe und das Gewicht dieser Ikone lassen jedoch vermuten, dass sie eher in einer Ikonostase aufgestellt wurde. Die Ikonographie ist ziemlich standardisiert. Jesus Christus am Kreuz wird flankiert von der Gottesmutter und Johannes sowie trauernden Engeln auf einem hellen Goldgrund. Der athletische Körper Christi wird mit italienischen Vorbildern in Verbindung gebracht; die Vernagelung der Füße Christi mit nur einem Nagel und die lateinischen Inschriften stammen ebenfalls aus der westlichen Kunst. Es wurde vermutet, dass die Ikone das Werk eines venezianischen Künstlers ist, der auf dem Sinai tätig war.